These "Glaube"


Der Glaube an eine höhere Wirklichkeit und an Gott ist so alt, wie die Menschheit.

Der Glaube, dass es da Etwas gibt, was nicht sichtbar, aber trotzdem vorhanden ist, wurde in allen Religionen gelehrt. Ob es jetzt Gott, Universum, Nirvana oder Urgrund allen Seins genannt wird, ist dabei nicht so wichtig.

 

Auf dem richtigen Weg waren die Religionen immer so lange, wie es eine gelebte spirituelle Glaubenspraxis gab.

Wenn aber der jeweiligen Priesterklasse die eigene Macht wichtiger wird und sich die Priester zwischen Gott und die Gläubigen stellen, dann geht die Sache schief. Spätestens an diesem Punkt merkt die Priesterklasse, dass ihr das Volk nicht mehr völlig vertraut, und beginnt Gewalt anzuwenden, um die Menschen weiter beherrschen zu können.

Darauf folgen Kirchenspaltungen und Kriege, die eigentliche spirituelle Erfahrung ist dann völlig nebensächlich geworden.

So haben sich die großen Religionen, wie Katholizismus, Protestantismus, Schiitischer und Sunnitischer Islam und etliche andere mehr ihrer eigenen Legitimität beraubt und sind bei der Lösung der Probleme der Menschheit keine Hilfe mehr, sondern Teil des Problems.

 

Dogma erschlägt spirituelle Erfahrung

Wenn die Menschen von der Kirche generell als Sünder verdammt werden und ihnen genau vorgeschrieben wird, was sie zu glauben haben, was sie lesen dürfen und wie sie sich zu kleiden haben, dann ist Kirche am Irrweg. Vom Mittelalter bis weit ins Neunzehnte Jahrhundert hat die Katholische Kirche genau das gemacht.

Islamistische Radikale machen es im Einundzwanzigsten Jahrhundert immer noch so.

In diesen Kirchen herrscht nur mehr Furcht und Angst vor den Oberen, denn jedes Vergehen wird mit drakonischen Strafen geahndet.

Dieser erzwungene Glaube kann natürlich keinerlei Spiritualität hervorbringen, sondern führt zwangsläufig zu den Glaubenskriegen, da die herrschenden Priesterkasten spüren, dass sie ihr Volk nur mehr mit Gewalt bei der Stange halten können, und einen Außenfeind brauchen.

Glaubenskrieg statt Erneuerung

Im Stadium des Glaubenskrieges gilt nur mehr die Macht und das Rechthaben. Millionen Tote haben diese Glaubenskriege schon gekostet, in welche fast alle Religionen irgendwann im Laufe ihrer Geschichte verwickelt waren.

 

Lösungen haben diese Kriege niemals gebracht. Sie haben nur Verlierer hervorgebracht, da sie den Glauben der Menschen zerstört haben. Religiöse Würdenträger, die zum Glaubenskrieg aufrufen, haben schon verloren, bevor der erste Schuss gefallen ist.

 

Dass es im 21. Jh. noch immer Staaten gibt, die diesen religiösen Wahnsinn militärisch unterstützen, ist erschreckend und sollte schleunigst international geächtet werden.

 

Denn das Ringen um den Glauben und um die spirituelle Erfahrung findet immer nur im Inneren jedes Menschen statt und kann niemals einem anderen Menschen aufgezwungen werden. Gewalt und spirituelle Erfahrung sind nicht miteinander vereinbar.

Überwindung der Erstarrung - Neugründung

Erst wenn wieder zum Ursprung des Glaubens zurückgefunden wird, und es keine starren Vorschriften und Hierarchien mehr gibt, sondern gelebte Spiritualität und Nächstenliebe, dann können auch Kirchen wieder eine Rolle spielen in der Entwicklung der Menschheit.

 

Wenn die Menschen zur persönlichen Erfahrung der eigenen Spiritualität hingeführt werden, haben Kirchen wieder einen Sinn.

Die alten Regeln und Vorschriften werden dann nur mehr als Folklore betrachtet und haben für das Leben der Menschen keine Bedeutung mehr, da die Menschen in spiritueller Verbindung mit dem Höchsten selbst wissen, was zu tun ist, und was zu lassen ist.

Doch noch sind die meisten Religionsgemeinschaften von diesem Zustand sehr weit entfernt, so dass noch viel geistige Arbeit vor uns allen liegt.

 

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